
EMMA
EMMA – Evidenzbasierte Maßnahmenentwicklung des BGM/BGF als Modellprojekt in der ambulanten Pflege
Hintergrund
Aufgrund der aktuellen Personalknappheit im Altenpflegebereich, der prognostizierten Zuspitzung der Situation in den nächsten Dekaden und der prekären gesundheitlichen Lage der aktuell in der Pflege Tätigen, lässt sich ein akuter Handlungsbedarf ableiten, um der drohenden Versorgungslücke entgegenzuwirken. Durch das verabschiedete Pflegepersonal-Stärkungsgesetz wird dabei der Prävention und Gesundheitsförderung eine tragende Rolle zugeschrieben. Die Dringlichkeit zeigt sich im Besonderen in der ambulanten Pflege, denn aktuell bieten weder gesicherte wissenschaftliche Evidenzen noch praktische Erfahrungen vielversprechende Konzepte zur betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) bzw. zum betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM). Es mangelt zudem an Ansätzen, welche die spezifischen Arbeitsbedingungen in dieser Arbeitswelt aktiv adressieren sowie am Verhalten und an den Verhältnissen ansetzen. Das Projekt EMMA möchte anhand der Entwicklung evidenzbasierter Maßnahmen der Gesundheitsförderung in der ambulanten Pflege dazu beitragen, diese Lücke zu schließen.
Projektinhalt
1. Teilprojekt: Entwicklung eines Implementierungskonzepts für BGM/BGF in der ambulanten Pflege
In Teilprojekt 1 erfolgte auf Basis einer Erhebung der spezifischen Arbeitsbedingungen und -abläufe eine partizipative Auseinandersetzung mit der Fragestellung, wie Strukturen und Prozesse des BGM/BGF in die Arbeitswelt der ambulanten Pflegedienste integriert werden können. Dazu wurde zunächst eine Ist-Analyse über Belastungen, Ressourcen und Arbeitsbedingungen der ambulanten Pflegekräfte mit einem Mixed-Methods-Ansatz bestehend aus fünf methodischen Bausteinen erhoben (Fragebögen, Job-Shadowing, Audiotagebücher, Partizipationsworkshops, Experteninterviews aus dem Fachbereich BGM/BGF). In der Zusammenschau der Ergebnisse wurden für den ambulanten Pflegebereich spezifische Strukturen und Prozesse des BGM/BGF definiert und ein Implementierungskonzept, einrichtungsspezifisch und einrichtungsübergreifend, erarbeitet.
2. Teilprojekt: Entwicklung und Evaluation eines BGM/BGF Maßnahmenpakets
In Teilprojekt 2 wurde das in Teilprojekt 1 entwickelte Implementierungskonzept erstmalig pilotiert. Darauf basierend wurde ein Maßnahmenpaket zur Gesundheitsförderung und Prävention speziell für ambulante Pflegedienste neu entwickelt, welches bestehende Ansätze aus verwandten Arbeitskontexten in das Setting transferiert und auf den speziellen Bedarfen und Bedürfnisse der Zielgruppe basiert. Zunächst wurde eine Ist-Analyse durchgeführt, die maßgeblich die Phase der Maßnahmenentwicklung informiert, die wiederum in der pilothaften Maßnahmenumsetzung mündet. Durch eine umfassende Evaluation wurden die Wirkung und Umsetzbarkeit des Maßnahmenpakets überprüft.
3. Translationsprojekt
Translationsforschung im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung beschäftigt sich damit, wie evidenzbasierte Interventionen in der Praxis lebensweltbezogener Gesundheitsförderung zur routinemäßigen Anwendung gelangen können. Die aus den EMMA-Teilprojekten 1 und 2 vorliegenden Erkenntnisse, Maßnahmen und Implementierungsstrategien sollen nun über MEHRWERT:PFLEGE ambulanten Pflegediensten in ganz Deutschland zur Verfügung gestellt werden. Die Translation des EMMA-Projekts hin zu einem regelhaften Angebot im Rahmen von MEHRWERT:PFLEGE wird aktuell wissenschaftlich begleitet und durch die Befähigung von Berater:innen/Trainer:innen vorangetragen.
Projektziele
- Reduktion der arbeitsbezogenen psychosozialen und physischen Belastungen und Beanspruchungen
- Förderung von arbeitsbezogenen Gesundheitsressourcen von Mitarbeitenden in ambulanten Pflegediensten,
- Positive Beeinflussung gesundheitsrelevanter Outcomes, wie z. B. Arbeitsfähigkeit, Arbeitszufriedenheit, Arbeitsmotivation, Arbeitsengagement, subjektive Gesundheit, Krankheitsraten, Präsentismus und Burnout
- Leistung eines national und international relevanten Beitrags zur Interventionsforschung zum Thema Prävention und Gesundheitsförderung im ambulanten Pflegebereich
Projektinfo
Projektpartner:innen:
Technische Universität München & Team Gesundheit GmbH
Setting:
Ambulante Pflegedienste
Zielgruppe
Alle in ambulanten Pflegediensten tätigen Mitarbeitenden
Laufzeit:
Juni 2020 – Februar 2026
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