FAQs –
Häufig gestellte Fragen zu
MEHRWERT:PFLEGE

Hier finden Sie unsere Antworten auf Fragen, die uns häufig von Verantwortlichen in Krankenhäusern, (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten gestellt werden.

Ihre Frage ist nicht dabei? Dann schreiben Sie uns gerne eine Nachricht an
mehrwert-pflege@vdek.com und wir melden uns schnellstmöglich bei Ihnen.

Wie ist der Ablauf von
MEHRWERT:PFLEGE?

Der Ablauf kann dem Erklärfilm entnommen werden:

Richtet sich MEHRWERT:PFLEGE nur an die Pflegekräfte bei uns im Haus?

Nein. Wenngleich Pflegekräfte die größte Beschäftigtengruppe in den Organisationen darstellen, verfolgen wir mit MEHRWERT:PFLEGE einen ganzheitlichen Ansatz im betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM). Das Projekt richtet sich somit an alle Beschäftigte in Krankenhäusern, (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten. Dazu zählen beispielsweise auch Ärzt:innen sowie Beschäftigte aus den Bereichen der Haustechnik und Verwaltung. 

Was bedeutet eigentlich BGM?

Die Abkürzung BGM steht für „betriebliches Gesundheitsmanagement“. Wir verstehen betriebliches Gesundheitsmanagement als Investition und als Weg hin zu einer gesunden Organisation. In der Fachliteratur wird dieser Weg als das „systematische und nachhaltige Bemühen um die gesundheitsförderliche Gestaltung von Strukturen und Prozessen und die Förderung von Gesundheitspotenzialen der Beschäftigten“ beschrieben (Walter, Münch und Badura, 2002, S. 534). Der Prozess des betrieblichen Gesundheitsmanagement wird Ihnen hier nochmals ausführlicher dargestellt.

Quelle: Walter, U., Münch, E., & Badura, B. (2002). Betriebliches Gesundheitsmanagement – eine Investition in das Sozial- und Humankapital. WSI Mitteilungen. Abgerufen am 17.07.2019 von boeckler.de/wsimit_2002_09_walter.pdf

Ist MEHRWERT:PFLEGE ein kostenfreies Angebot?

Ja, die umfassende Prozessberatung und auch die Umsetzung von Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung sind im Rahmen von MEHRWERT:PFLEGE für Sie als Organisation kostenfrei. Der Leitfaden Prävention der gesetzlichen Krankenkassen definiert die förderfähigen Leistungen mit denen wir Sie unterstützen können.

Was kann von den Krankenkassen finanziert werden?

Die Grundlage für die Förderung bildet der gesetzliche Auftrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung nach § 20b SGB V sowie das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG). Die konkreten Möglichkeiten der Unterstützung basieren auf dem Leitfaden Prävention:

  • Die Unterstützung bei der Implementierung eines ganzheitlichen BGM-Prozesses (Bedarfsanalyse, Maßnahmenplanung, Maßnahmenumsetzung, Erfolgskontrolle),
  • der Analyse zur Ermittlung des Bedarfes,
  • die Beratung zur Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen, wie zum Beispiel der Unternehmenskultur, Arbeitsorganisation, Arbeitsumgebung, Führung, etc.
  • die Beratung für die Umsetzung von gesundheitsförderlichen Maßnahmen zum Arbeits- und Lebensstil, wie Stressbewältigung und Ressourcenstärkung, Suchtprävention und Ernährung,
  • die Beratung zur Entwicklung von Zielen und Konzepten für den Aufbau eines Projektmanagements, der internen Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit,
  • die Moderation von Arbeitsgruppen, sowie die Aus- und Fortbildung von Multiplikatoren und schließlich
  • die Dokumentation, Qualitätssicherung und Evaluation.

Von der Förderung ausgeschlossen sind unter anderem

  • Aktivitäten, die zu den Pflichtaufgaben anderer Akteur:innen gehören,
  • isolierte Maßnahmen,
  • Screenings ohne Interventionen aus den Handlungsfeldern zur betrieblichen Gesundheitsförderung,
  • berufliche Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, die nicht auf den BGM-Prozess bezogen sind und
  • Kosten für Baumaßnahmen, Einrichtungsgegenstände, Mobiliar, technische Hilfsmittel sowie persönliche Schutzausrüstung.

Was müssen wir als Organisation in MEHRWERT:PFLEGE einbringen?

Für ein erfolgreiches und nachhaltiges betriebliches Gesundheitsmanagement müssen Ressourcen seitens Ihrer Organisation bereitgestellt werden. Das Ziel von MEHRWERT:PFLEGE ist es, dass Sie Ihr betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) nach der Prozessberatung eigenständig fortsetzen können. Ein personelles Eigenengagement ist dabei von großer Bedeutung. Der Umfang hängt dabei von der Größe Ihrer Organisation, dem aktuellen Stand und Ihren Zielen für Ihr BGM ab.

Wie gestaltet sich die Umsetzung von MEHRWERT:PFLEGE?

Unabhängig davon, ob Sie erst mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) beginnen oder bereits ein BGM etabliert haben: Das Ziel von MEHRWERT:PFLEGE ist es, das BGM und die damit verbundenen Maßnahmen möglichst passgenau und dem Bedarf Ihrer Organisation entsprechend umzusetzen.

Hierfür erheben Sie in einem ersten Schritt gemeinsam mit Ihrer BGM-Beratungsperson, welche Bedarfe und Ressourcen in Ihrer Organisation vorliegen. Wir setzen hierbei verschiedene Instrumente zur Erhebung ein: Von moderierten Gesprächsrunden, über Arbeitssituationsanalysen bis hin zu Fragebögen für die Beschäftigten. Basierend auf den Ergebnissen dieser Bedarfsanalyse planen wir gemeinsam als nächstes die Maßnahmen zur Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz, die Sie bei Bedarf auch aus unserem Gesundheitsbaukasten abrufen können. Diese Maßnahmen zielen sowohl auf das individuelle Gesundheitsverhalten als auch auf die Arbeitsbedingungen ab. Nach der Planung folgt die Umsetzung der gesundheitsfördernden Maßnahmen. MEHRWERT:PFLEGE ist darauf ausgelegt, Ihre Beschäftigten durchgehend aktiv miteinzubinden.

Die Vorgehensweisen im BGM und die umgesetzten Maßnahmen werden laufend überprüft. So erkennen Sie, ob Sie Ihre aufgestellten Ziele erreichen und die Maßnahmen wirksam sind. Im Rahmen von MEHRWERT:PFLEGE steht Ihnen eine BGM-Beratungsperson zur Seite, die Sie kontinuierlich begleitet und Sie bei einem eigenständigen Fortführen des BGM im Anschluss unterstützt.

Wie sehen Maßnahmen aus, mit denen die Gesundheit gefördert werden kann?

Um das Ziel „Gesunde Beschäftigte in einer gesunden Organisationen“ zu erreichen, sind zwei Ansatzebenen zu unterscheiden: Zum einen kann das individuelle Gesundheitsverhalten gefördert werden, was als sogenannte Verhaltensprävention beschrieben wird. Verhaltensorientierte Ansätze bieten Ihnen als Organisation die Möglichkeit, Ihre Beschäftigten individuell darin zu unterstützen, Handlungsstrategien für alltägliche Herausforderungen zu entwickeln. Hierbei stehen beispielsweise der Umgang mit Stress, die lösungsorientierte Kommunikation oder ein richtiges Heben und Tragen im Mittelpunkt.
Entscheidend für den nachhaltigen Erfolg Ihres betrieblichen Gesundheitsmanagements ist jedoch die Verhältnisprävention. Hierbei geht es um die Entwicklung einer gesundheitsfördernden Organisation. Hierunter verstehen wir die gesundheitsförderliche (Aus)gestaltung von Arbeitsbedingungen, Prozessen und Strukturen. Maßnahmen können Sie beispielsweise hinsichtlich einer positiven Führungskultur, Gewaltprävention, teamorientierten Kommunikation oder verlässlichen Dienstplangestaltung unterstützen. Wir differenzieren hier noch danach, ob es sich bei Ihrer Organisation um ein Krankenhaus, eine (teil-)stationäre Pflegeeinrichtung oder einen ambulanten Pflegedienst handelt. Bei letzterem sind die Maßnahmen zur Gesundheitsförderung besonders niedrigschwellig im Zugang.

Können mehrere Organisationen von einem Träger gleichzeitig starten?

Im Rahmen des Projektes MEHRWERT:PFLEGE wird jede Organisation – also jedes Krankenhaus, (teil-)stationäre Pflegeeinrichtung oder ambulanter Pflegedienst – als separates Projekt betrachtet. Dies ist auf die zumeist unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Bedarfe zurückzuführen. Selbstverständlich können jedoch auch Schnittstellen zu anderen Einrichtungen berücksichtigt werden. Sofern Ihrem Träger mehrere Organisationen angehören, wird zunächst mit einer Pilotierung in ein bis drei Organisationen begonnen. Dieses Vorgehen hat sich bewährt, um den Prozess zunächst kennenzulernen und die gewonnenen Erkenntnisse direkt auf die anderen Organisationen zu übertragen.

Wie überzeuge ich die Geschäftsführung?

Eine unterstützende Haltung der Geschäftsführung ist bei der Einführung und Weiterentwicklung von betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) von entscheidender Bedeutung.

Es sprechen viele Argumente für ein BGM: Gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen sind Voraussetzungen für hohe Arbeitsqualität und Produktivität und somit ein Gewinn für alle. Investitionen in ein BGM können die Unternehmenskultur und die Attraktivität des Arbeitsgebers stärken. Stellen Sie die Beschäftigten als wichtigste Ressource in Ihrer Organisation hervor und erläutern Sie den Nutzen sowie das Vorgehen von BGM. Dadurch können Sie das Verständnis und die Unterstützung von Seiten der Geschäftsführung fördern.

Welche Herausforderungen haben andere Organisationen in der praktischen Umsetzung? Wie kann diesen begegnet werden?

Betrachten wir einmal konkret vier Beispiele von Herausforderungen und möglichen Lösungsansätzen: 

Beschäftigte nehmen die Angebote nicht an.

Hier gilt zu hinterfragen, ob die Angebote den Bedarfen der Mitarbeitenden in der Organisation entsprechen.

Ein Dialog mit den Beschäftigten und Veränderungen von Rahmenbedingungen kann die Akzeptanz fördern. Somit steigt auch die Bereitschaft Ihrer Beschäftigten, sich an gesundheitsfördernden Angeboten zu beteiligen. Einzelmaßnahmen, wie zum Beispiel die „bewegte Mittagspause“ oder ein Obstkorb sind zwar gut gemeint, zeigen oft kaum sichtbare Veränderungen. Es zeigt sich als nachhaltiger, eine Gesamtstrategie zu verfolgen. Denn in dieser Strategie sind die Maßnahmen direkt am Bedarf der Beschäftigten ausgerichtet und werden durch gesundheitsförderliche Gestaltung der Verhältnisse ergänzt.

Prozesse und Maßnahmen werden begonnen, aber nicht weitergeführt.

Für die erfolgreiche Einführung und Umsetzung des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) ist es entscheidend, dass die Geschäftsführung und die Führungskräfte die Prozesse und Maßnahmen mittragen und aktiv unterstützen. Die Beschäftigten sollten kontinuierlich in den Prozess eingebunden werden und es sollten Strukturen geschaffen werden, um die erfolgreiche Umsetzung des BGM zu gewährleisten. Die Erfahrung zeigt, dass sich ein Steuerkreis für die Koordination und Begleitung gesundheitsfördernder Aktivitäten bewährt. Eine klare Zuweisung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten mit einem definierten Zeitplan ist wesentlich, um das Vorgehen nachhaltig umzusetzen.

Es ist keine Zeit für BGM bei Stress und Personalmangel.

In der Pflege sind Stress, Personal- und Zeitmangel häufig genannte Herausforderungen, die eine Umsetzung von BGM erschweren können. Unter diesen Bedingungen ist es von entscheidender Bedeutung, die Gesundheit der Beschäftigten durch ein zielgerichtetes betriebliches Gesundheitsmanagement zu stärken und hierfür Zeit und Ressourcen einzuplanen. Es ist empfehlenswert, den Beschäftigten die Vorteile des BGM in der Organisation aufzuzeigen, um deren Motivation zur Beteiligung zu steigern. Die Optimierung von Arbeitsabläufen trägt beispielsweise zur Reduzierung von Belastungen bei und kommt somit den Beschäftigten unmittelbar zugute.

Es werden hauptsächlich nur die Beschäftigten erreicht, die sich sowieso für Gesundheitsförderung interessieren.

Grundsätzlich ist es wichtig, den Bedarf der Beschäftigten zu kennen, damit Maßnahmen der Gesundheitsförderung passgenau konzipiert werden können. Ein weiterer Faktor ist die Art und Weise der Kommunikation von Angeboten. Nutzen Sie hierzu unterschiedliche Kommunikationskanäle und beziehen Sie die Führungskräfte als wichtige Unterstützer:innen mit ein.

BGM-Angebote, die direkt am Arbeitsplatz der Beschäftigten umgesetzt werden, bieten einen konkreten Zugang und sind somit ein erster Impuls für diejenigen Beschäftigten, die sich weniger für Gesundheitsförderung interessieren. Für die Inanspruchnahme und Umsetzung der Ansätze zur eigenen Gesundheitsförderung sind die Beschäftigten allerdings letztendlich selbst verantwortlich.

Wie kann ich an MEHRWERT:PFLEGE teilnehmen oder mich dazu weiter informieren?

Schreiben Sie uns gerne eine kurze E-Mail an mehrwert-pflege@vdek.com mit Ihren Fragen oder dem Hinweis, dass Sie MEHRWERT:PFLEGE gerne bei sich in Ihrer Organisation durchführen möchten. Wir melden uns dann zeitnah persönlich bei Ihnen.

Haben Sie Angebote für andere Zielgruppen?

Hier finden Sie das zugehörige Angebot der Gesunden Lebenswelten, wie u.a. zur Gesundheitsförderung von Bewohner:innen.