Toolkit Health4Carers

Toolkit Health4Carers – Entwicklung eines Analyseinstruments zur Belastungssituation von Beschäftigten in der Pflege

Hintergrund

In Bezug auf die Gestaltung des Arbeitsfeldes Pflege besteht hoher Handlungsdruck. Um Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung zielgerichtet anbieten zu können, ist eine passgenaue Analyse der Bedarfe der Beschäftigten notwendig. Zum Zweck der Analyse ist es erforderlich, sowohl die Belastung (Gesamtheit aller äußeren Einflüsse, die auf den Beschäftigten psychisch einwirken) zu untersuchen als auch die Beanspruchung (unmittelbare Auswirkung der psychischen Belastung im Individuum). Um diese Analysen für Arbeitgeber:innen in der Pflegebranche praktikabel zu halten und ihre Anwendung zu fördern, müssen die dazu verwendeten Instrumente fachlich fundiert und inhaltlich umfassend, praxisnah und aktuell bzw. ökonomisch aufgebaut sein. Diesen Anforderungen werden die aktuell bestehenden Messinstrumente allerdings nicht vollumfänglich gerecht. Das Projekt widmet sich daher der Entwicklung eines Toolkits zur Belastungssituation von Beschäftigten in der Pflege, welches den aktuellen Anforderungen entspricht.

Projektinhalt

1. Entwicklung des Screening-Instruments „Arbeitswelt Pflege“

Hierbei handelt es sich um ein Verfahren zur Beurteilung der Arbeitsbedingungen im jeweiligen Arbeitsbereich der Pflege und deren individuelle Auswirkungen auf die Gesundheit der Beschäftigten. „Arbeitswelt Pflege“ wurde von Arbeitspsychologen speziell für die Pflegebranche entwickelt und berücksichtigt entsprechend deren Besonderheiten. Ausgehend von 45 Expert:inneninterviews aus der Pflege und empirischen Befunden der arbeitswissenschaftlichen Forschung wurde das Screening-Instrument erstellt und an einer Stichprobe von 451 Pflegekräften validiert. Dabei wurden die drei Pflegesektoren der Akutpflege, der ambulanten und der stationären Langzeitpflege differenziert betrachtet. „Arbeitswelt Pflege“ zeichnet sich durch seine Praktikabilität aus und deckt die Arbeitsmerkmale in der Pflege umfassend ab, wobei die Spezifika der drei Pflegesektoren Berücksichtigung finden.

  1. Partizipation: Die Betroffenen (Beschäftigte, Führungskräfte) sowie das Umfeld (z. B. Betriebsrat, Patientenvertretungen) werden in den Workshop einbezogen und gestalten die Inhalte aktiv mit.
  2. Prozessorientierung: Die Optimierung der Arbeitsbedingungen stellt einen fortlaufenden Prozess dar.
  3. Erfolgskontrolle: Die Einführung der Maßnahmen wird bewertet und ggf. modifiziert.

Projektziele

  1. Entwicklung eines Methodenkompendiums zur Analyse der Belastungs- und Beanspruchungssituation von Beschäftigten in der Pflege
  2. Entwicklung eines Workshop-Konzeptes zur Anwendung durch die BGM-Verantwortlichen vor Ort, um die Entwicklung konkreter und neuartiger Maßnahmen aus den Analyseergebnissen zu gewährleisten

Projektinfo

Projektpartner:innen:

Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden und Technische Universität Dresden

Setting:

Krankenhäuser, (teil-)stationäre Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste

Zielgruppe

Von Belastungen und Beanspruchungen Betroffene: alle Beschäftigtengruppen der ambulanten und (teil-)stationären Altenpflege sowie der Akutpflege. Für die Reduktion von Belastungen und Beanspruchungen Verantwortliche: BGM-Beauftragte, Führungskräfte und weitere Fachexpert:innen. Vertreter:innen des Umfeldes, sofern sie in der einzelnen Einrichtung in ein mögliches Workshop-Format eingebunden werden können: Betriebsräte, Angehörigenvertretungen, Patientenbeiräte, etc.

Laufzeit:

Juli 2019 – April 2022

Kontakt*

Diese Seite

Drucken

Teilen auf Facebook

Teilen auf X

* Informationen nach Art. 13, 14 DS-GVO siehe unter Datenschutz.